Suche

Newsletter bestellen für

Top Themen

Sie befinden sich hier: kiez.info - Aktuell / Aktuell / Mobil trotz Handicap
Dienstag, 16.09.2008

Mobil trotz Handicap

Ein Stadtführer für blinde und sehbehinderte Menschen erleichtert die Orientierung im Reuterquartier

Oft denkt man ausschließlich an gehbehinderte Menschen, wenn vom Bau behindertengerechter Kreuzungen gesprochen wird. Sicherlich erleichtern Bordsteinabsenkungen gerade Rollstuhlfahrern das Überqueren von Straßen. Jede umgebaute Kreuzung im Quartier verfügt aber auch über taktile Bodenplatten. Diese ermöglichen es sehbehinderten Menschen, sich sicher im Kreuzungsbereich zu bewegen. Doch um am Leben der „Nichtbehinderten“ teilnehmen zu können, bedarf es noch mehr: Stufenloser Zugang zu Geschäften, Restaurants und kulturellen Einrichtungen wäre wünschenswert. Ein blinder Mensch ist im öffentlichen Raum meist auf die Begleitung eines Sehenden angewiesen. Nicht nur die reine Fortbewegung gestaltet sich schwierig, auch die nötigen Beschreibungen oder Hintergrundinformationen beispielsweise zu sehenswerten Gebäuden sind Blinden nicht ohne weiteres zugänglich.

Doch jetzt können sich sehbehinderte Menschen dank Begleitmaterial in Braille- und Schwarzschrift, taktiler Lage- und Objektpläne und Hörbüchern selbstständig im Reuterquartier und anderen Teilen Neuköllns bewegen. Alle Materialien beinhalten Informationen zu öffentlichen Gebäuden, Sehenswürdigkeiten, Freizeit- und Kulturorte sowie touristische Sehenswürdigkeiten und können im Quartiersbüro Reuterplatz ausgeliehen werden.

Entstanden ist der Blindenführer Neukölln innerhalb der letzten drei Jahre in einem Projekt der Lowtec gGmbH. Folgende Blindenführer wurden bereits erstellt: Rathaus Neukölln, Comeniusgarten, Körnerpark, Rixdorf, Reuterplatz, Hufeisensiedlung, Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, Alt-Britz (Schloss und Schlosspark), Dorfkern Alt-Rudow, Hasenheide und Carl-Weder-Park.

Das Projekt wird gefördert durch das Jobcenter Neukölln.

Stefanie Pfau