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Milieuschutz zeigt erste Wirkungen

Staatssekretär Lütke Daldrup, Bezirksbürgermeisterin Dr. Giffey und der Neuköllner Baustadtrat Blesing berichteten auf einer Pressekonferenz über den messbaren Effekt der Umwandlungsverordnung

Neukölln hat sein Schmuddelimage abgelegt und gilt seit einigen Jahren als besonders hip. Szenekneipen, Restaurants, kleine Läden mit alternativen Angeboten und Kunsthandwerk sowie Galerien schossen förmlich wie Pilze aus dem Boden. Die Wiederbelebung der vormals lange leerstehenden Läden läutete allerdings auch eine weitere Phase ein: Wohnraum wurde begehrter, die Mietpreise stiegen und viele Alteingesessene wurden verdrängt, weil sie die erhöhten Mieten nach der Modernisierung nicht mehr bezahlen konnten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken wurden Ende 2015 die Quartiere um den Reuterplatz und um die Schillerpromenade sogenannte Milieuschutzgebiete, mittlerweile sind es sechs Nordneuköllner Kieze. Das heißt, hier bedürfen etliche bauliche Veränderungen und vor allem die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen einer behördlichen Genehmigung.

Doch was bringt der Milieuschutz? Staatssekretär Lütke Daldrup erklärte auf der Pressekonferenz Mitte August, dass sich die Umwandlungsverordnung in den Berliner Erhaltungsgebieten bereits bemerkbar mache. So seien berlinweit im ersten Quartal 2015 die Genehmigungen für eine Umwandlung auf knapp 40 % gesunken – von 2042 Anträgen seinen 787 genehmigt worden. Ob dieses Instrument wirklich geeignet ist, der Verdrängung finanziell schwächer gestellten Mietern, wie beispielsweise SeniorInnen und Alleinerziehenden zu begegnen, bleibt abzuwarten.

Stefanie Pfau