Auswahlverfahren: Lokales Konzept zur Berufsorientierung an der Gemeinschaftsschule des Campus Rütli – CR²
Das Quartiersmanagement sucht einen geeigneten Träger
Ausgangssituation:
Noch immer verlässt ein großer Teil der Schüler in sozialen Brennpunkten wie Nord- Neukölln die Schule ohne Abschluss bzw. nur mit einem Hauptschulabschluss. Die Vermittlung einer praxisnahen und realistischen Berufsorientierung ist daher im Sinne der Prävention eine zentrale Aufgabe, um für diese Schüler die Chancen auf Ausbildung und Arbeitsplätze zu verbessern. Dabei ist davon auszugehen, dass Berufsorientierung frühzeitig ansetzen muss und schulbegleitend erfolgt. Als Partner dieses Prozesses sind neben den Schulen Wirtschaftsbetriebe, Verbände und Träger einzubeziehen, die sich zunehmend für die Belange benachteiligter Kinder und Jugendliche engagieren und ihren Teil Verantwortung übernehmen bzw. übernehmen wollen.
Bereits jetzt bestehen zwischen der Gemeinschaftsschule (Rütli- und Heinrich-Heine-Oberschulen) auf dem Campus Rütli Kontakte bzw. Kooperationen zu einzelnen Betrieben, Vereinen und Verbänden, die für den Bereich der schulischen Arbeitslehre und die Berufsorientierung genutzt werden. Darüber hinaus erhält die Gemeinschaftsschule unterstützt durch ihre Zugehörigkeit zum Modellprojekt Campus Rütli – CR² eine erhebliche Zahl von Kooperationsangeboten von weiteren Firmen, Trägern und Verbänden.
Aufgabenstellung:
Das Modellprojekt Campus Rütli CR² umfasst neben weiteren Modulen auch das Modul „Berufsorientierung“, das zusammen mit der „schulischen“ Arbeitslehre in einem Neubaukomplex auf dem Campus-Gelände entstehen soll. In den vorgesehenen Werkstätten und Seminarräumen sollen neuartige Kooperationsformen mit Wirtschaftsbetrieben, -verbänden und Trägern erprobt und umgesetzt werden. Dabei sollen die vielfältigen Ressourcen des Quartiers wie unterschiedlichste Beratungsangebote, eine differenzierte Beteiligungsstruktur, Aktivierungs- und Vernetzungsprojekte für unterschiedliche Zielgruppen (Eltern, Migranten u. a.), zur Unterstützung herangezogen werden.
Die hier ausgeschriebene Fördermaßnahme soll als vorgeschaltete Planungsmaßnahme Grundlagen für die Umsetzung des geplanten Moduls „Berufsorientierung“ auf dem Campus Rütli legen. Ziele sind die Erstellung eines Konzeptes zur Berufsorientierung für die Gemeinschaftsschule, seine Erprobung und ggfs. Fortschreibung sowie erste Kooperationsprojekte zwischen Schule und Wirtschaft. Es werden Aussagen erwartet zu einer nachhaltigen Sicherung dieses Bereichs außerhalb der Regelfinanzierung der schulischen Einrichtungen.
Dabei sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:
Phase 1: Konzeptentwurf und Abstimmung
1. Analyse bestehender Kooperationen
- Bestandsaufnahme:
- Auswertung in Bezug auf ein mögliches Konzept zur Berufsorientierung
2. Analyse vorliegender Kooperationsangebote
- Bestandsaufnahme:
- Abgleich/Einbindung in schulisches Konzept
- Auswertung in Bezug auf ein mögliches Konzept zur Berufsorientierung
3. Erfassung ergänzender Kooperationspartner/Kooperationsprojekte
- Recherche möglicher weiterer Kooperationspartner im Bereich Berufsorientierung
- Auswertung in Bezug auf ein mögliches Konzept zur Berufsorientierung
4. Entwicklung eines Konzeptvorschlages zur Berufsorientierung
- Definition der inhaltlichen Themenschwerpunkte in Abstimmung mit Verfahrensbeteiligten (Schulen, Fachverwaltungen, Wirtschaftsbetrieben u. a.)
- Definition der Kooperationspartner in Abstimmung mit Verfahrensbeteiligten
- Definition der Elemente der Strukturentwicklung (z. B. Clearingrunde Berufsorientierung) in Abstimmung mit den Verfahrensbeteiligten
- Abstimmung/Verabschiedung des Gesamtkonzeptes
Phase 2: Umsetzung des Konzepts und Praxiserprobung
- Auf- und Ausbau des Netzwerkes der Kooperationspartner
- Auf- und Ausbau der Netzwerkstruktur
- Organisation und Durchführung der turnusmäßigen „Clearingrunden“
- Installation eines (Selbst-) Evaluationsverfahrens
- laufende Auswertung und Einbindung in das Konzept in Abstimmung mit Verfahrensbeteiligten
- Konzeption und Umsetzung erster Kooperationsprojekte zwischen Schule und Wirtschaft
- Entwicklung von Vorschlägen zur nachhaltigen Sicherung
Voraussetzungen:
- Fundierte Kenntnisse im Bereich Arbeitslehre/Berufsorientierung und seine curricularen Voraussetzungen
- Kooperation und enge Abstimmung mit den beteiligten Schulen/der Gemeinschaftsschule
- Verortung des Projektträgers während der Projektlaufzeit in der Gemeinschaftsschule
- Kooperation/Abstimmung mit Projektpartner der lokalen Bildungsprojekte (Lokaler Bildungsverbund, 1 QKM Bildung, Campus Rütli)
- Kooperation mit Fachverwaltungen
- Kooperation/Abstimmung mit Beteiligungsgremien
- Kooperation mit Quartiersmanagement
- Moderationserfahrung
- Kenntnisse der relevanten lokalen Strukturen
- Erfahrungen in der Fördermittelabrechnung und –bewirtschaftung
Leistungszeitraum:
Projektbeginn: unmittelbar nach Bewilligung
Projektende: 31.12.2011
Das Projekt soll aus dem Programm „ZIS - Soziale Stadt“ Jahresscheiben 2009 bis 2011 finanziert werden. Es ist ein Kostenrahmen von 30.000.- € in 2009 und jeweils 30.000.- in 2010 und 2011 vorgesehen. Der Bewerber/die Bewerberin soll als verantwortlicher Fördernehmer die gesamte kaufmännische und fördertechnische Abwicklung (Quartiersfonds 3) übernehmen.
Einzureichende Unterlagen:
- Projektkonzeption und –beschreibung für den Gesamtzeitraum
- Kostenaufstellung und Zeitplanung. Die Kostenaufstellung ist in Honorarkosten, Sachkosten und sonstige Aufwendungen aufzuschlüsseln. Die Honorarkosten sind nach Anzahl der Arbeitsstunden und unterschieden nach der Art der Tätigkeit mit den jeweiligen Stundensätzen anzugeben.
- Kurze Selbstdarstellung
- Erläuterung zum geplanten Personaleinsatz (Name, Qualifikation)
- Nachweis der fachlichen Qualifikation und Referenzen.
Bewerbungsfrist:
Die Unterlagen sind spätestens bis Montag, dem 30.03.09 um 12.00 Uhr, beim Quartiersmanagement Reuterplatz, Hobrechtstr. 59 in 12047 Berlin postalisch oder per mail: info-reuter[at]quartiersmanagement[.]de einzureichen. Tel.: 627 37 952
Auswahl des Bewerbers / der Bewerberin
Die Auswahl erfolgt über eine Jury, die sich aus Mitgliedern des Quartiersbeirats, Vertretern der Bildungseinrichtungen sowie der entsprechenden Fachabteilungen des Bezirksamtes Neukölln zusammensetzt. Die Bestätigung des Votums erfolgt durch die Steuerungsrunde für das Quartiersmanagement Reuterplatz
Hinweise:
Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gem. § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich; Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet.