Politiker informierten sich vor Ort
Vor fast einem Jahr war die Rütli-Oberschule tagelang von der Presse belagert. „Gewalt an der Schule“ und „Fehlgeschlagene Integration“ waren die beherrschenden Themen in den deutschsprachigen Medien.
Dass die Rütli-Oberschule seither in ruhigeres Fahrwasser gekommen ist, liegt daran, dass sich Menschen innerhalb und außerhalb der Schule für ein wesentlich besseres Miteinander engagieren.
Über zwei Projekte, die zur Zeit erfolgreich in Nord-Neukölln laufen - „Interkulturelle Moderation“ und „Stadtteilmütter“ - informierten sich am 24. Januar Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, die Staatssekretärin für Stadtentwicklung Hella Dunger-Löper und der Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Engelbert Lütke-Daldrup vor Ort in der Rütlischule.
Hinter der „Interkulturellen Moderation“ verbirgt sich der Einsatz von Sozialarbeitern mit Migrationshintergrund, deren Aufgabe nicht nur darin besteht, Streit zwischen Schülern zu schlichten, sondern auch für ein besseres Verständnis zwischen den Angehörigen verschiedener Kulturen zu sorgen. Denn nach wie vor gibt es auch an Schulen mit hohem Migrantenanteil in der Schülerschaft wenige Lehrer mit Migrationshintergrund. Durch den Einsatz der Sozialarbeiter konnten auch Eltern vermehrt zur Mitarbeit an der Schule und in ihrem Lebensumfeld motiviert werden.
Warum ihre Kinder eine Kita besuchen sollten und wie das deutsche Schulsystem funktioniert, darüber informieren die „Stadtteilmütter“ die Eltern in Gesprächen zuhause. Der Vorteil liegt auch hier auf der Hand: Sie werden in ihrer Muttersprache von Menschen ihres Kulturkreises angesprochen. Letztendlich gilt überall: Eltern wollen immer nur das Beste für ihre Kinder!