unser quartier
Das Reuterquartier liegt im äußersten Nordosten des Bezirks Neukölln von Berlin und grenzt im Norden und Westen an Kreuzberg an. Seinen Namen verdankt es dem niederdeutschen Volksschriftsteller Fritz Reuter. Das Gebiet weist mit dem Kottbusser Damm, der Sonnenallee und dem Maybachufer nach drei Seiten markante Grenzen auf. Charakteristisch ist im westlichen Bereich der hoch verdichtete Altbaubestand mit Vorderhäusern, Seitenflügeln und Quergebäuden. Das Quartier präsentiert sich heute als multikultureller Stadtteil, der mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen zu kämpfen hat, aber auch eine Vielzahl von positiven Seiten und Potenzialen aufweist.
(Die Luftaufnahme wurde uns freundlicherweise von von all air charter Berlin zur Verfügung gestellt; (c) www.aac-berlin.de)
Probleme und Potenziale
In der öffentlichen Wahrnehmung wird das Reuterquartier bislang überwiegend mit den negativen Aspekten des Gebiets in Verbindung gebracht: Arbeitslosigkeit, Armut, und Verwahrlosungstendenzen im Wohnumfeld. Dort setzen die Projekte des Quartiersmanagements an. Zu den positiven Seiten zählen die attraktive, citynahe Lage und die hervorragende verkehrliche Anbindung. Jüngere Menschen fühlen sich durch die relativ günstigen Mieten der überwiegend gut ausgestatteten Wohnungen angezogen. Ein weiteres Potenzial bildet die Vielfalt der Einzelhandelsangebote im Kiez mit dem überregional bekannten Markt am Maybachufer.
Daten und Fakten
Lage: |
Bezirk Neukölln von Berlin |
Fläche: |
ca. 70 Hektar |
Einwohner: |
18.459 |
Gewerbebetriebe: |
ca. 350 |
Ausländeranteil: |
30,5 % |
Altersstruktur: |
16,2 % bis 18 Jahre; 68% zwischen 18 und 45 Jahren |
Soziale Infrastruktur: |
2 Grundschulen, 2 Oberschulen, 1 Jugendeinrichtung, 6 Kindertagesstätten, zahlreiche EiKitas, 1 Sportplatz |
Arbeitslosenquote: |
ca. 35% |
Wahlbeteiligung: |
55,3% (Wahlbezirk 104 – Berliner Durchschnitt 77,6%, Wahlen zum 15. Deutschen Bundestag 2002) |
Entstehung und Bebauungsgeschichte
Das Reuterquartier war ursprünglich eine sumpfige Wiesen- und Buschfläche. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage am Schifffahrtskanal und an einer Verbindungsstraße nach Berlin ließen sich Mitte des 19. Jahrhunderts erste Gewerbebetriebe am heutigen Maybachufer nieder. Am Kottbusser Damm und parallel dazu wurden die ersten Wohn- und Gewerbebauten erstellt. Zwischen 1871 und 1905 stieg die Einwohnerzahl von ca. 8.000 auf ca. 153.000 Einwohner. In dieser Zeit entstand das typische Berliner Altbauviertel. Hinterhof-Fabriken und Gewerbehöfe erinnern an das einstige Gewerbeviertel.
(Foto: Wohn- und Geschäftshäuser am Kottbusser Damm um 1910, Heimatmuseum Neukölln)