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Freitag, 06.02.2009

Endlich mitreden und mitentscheiden

Jugendliche in Neukölln werden aktiv und gründen eigenen Verein

Wer bemängelt, dass die Jugend heutzutage eher unpolitisch ist, der wurde gestern eines besseren belehrt. Im Neuköllner Creativ-Centrum gründeten Jugendliche unterschiedlichster Herkunft den Verein „Jugend Neukölln“.

In Neukölln spitzen sich die gesellschaftlichen Probleme seit Jahren zu: Soziale Benachteiligung, Bildungsmisere, mangelnde Zukunftsperspektiven und die Herausbildung von sogenannten Parallelgesellschaften. All dies kann man hier beobachten. Es gibt unterschiedliche Programme und Projekte, um dem entgegen zu wirken – alle von Erwachsenen initiiert und durchgeführt. Dabei gibt es in Neukölln berlinweit die meisten Kinder und Jugendlichen und um ihre Zukunft geht es schließlich. Daher nehmen sie jetzt ihre Dinge auch selbst in die Hand und verschaffen sich mit dem Verein „Jugend Neukölln“ ein offizielles Sprachrohr.

„Etwa 50 bis 60 Jugendliche interessieren sich für eine Mitarbeit im Verein“, so Kazim Erdogan, der Initiator des Ganzen. Weitere prominente Unterstützer sind die Orientalistin und Migrationsforscherin Prof. Dr. Gaby Straßburger und der Autor Horst Bosektzky, der wohl berühmteste ehemalige Rütlischüler. Bleibt zu hoffen, dass sich viele junge Menschen finden, die gemeinsam etwas bewirken wollen, die sich engagieren und ihre unterschiedliche Herkunft als Reichtum begreifen aus dem man Zukunftsideen entwickeln kann.

Stefanie Pfau