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Mittwoch, 22.04.2009

Die Lange Tafel 2009 wirft ihre Schatten voraus

Im Mai treffen sich Schüler mit Menschen der Großelterngeneration, um deren Geschichten zu sammeln und aufzuschreiben

Vom Winde verweht - Geschichten der Langen Tafel 2008 am Maybachufer. Foto: Stefanie Pfau

Normalerweise haben sie wenig miteinander zu tun: Neuköllner Jugendliche und Neuköllner Rentner sind eher zwei verschiedene Welten. Der erste Akt der Langen Tafel bringt sie beide unter dem Motto „einstürzende Mauertafeln – Berlin 2009“ zusammen. In Gesprächen zwischen Schülern der Campus Rütli Schulen und des Albert-Schweitzer-Gymnasium mit Menschen aus der Nikodemus-Gemeinde, des Pflegezentrums Sonnenallee und anderen engagierten, rüstigen Rentnern werden Geschichten erzählt. Geschichten aus einer geteilten Stadt, Geschichten aus einer anderen Zeit. Geschichten, die das Leben schrieb, die aber in keinem offiziellen Geschichtsbuch zu lesen sind. So bekommen die Eckdaten des Geschichtsunterrichts Gesichter und Konturen für diejenigen, die diese Zeit nicht miterlebt haben. Und damit diese Geschichten nicht verloren gehen, werden die Schüler und Schülerinnen zu Chronisten. Sie schreiben die Erzählungen auf und halten sie für sich und andere fest.

Und wie im letzten Sommer werden auch in diesem hunderte Geschichten an hunderten Luftballons entlang des Maybachufers im Wind flattern, während im Schatten der Bäume die Alten und die Jungen aus dem Kiez gemeinsam Spaghetti essen und weiter miteinander sprechen. Denn das Projekt Lange Tafel sorgt dafür, dass Menschen wieder aufeinander zugehen, sich öffnen und gegenseitig zuhören. Einfache Dinge, die in unserer schnelllebigen Zeit verloren zu gehen drohen. Und die doch so wichtig sind für einen respektvollen Umgang miteinander.

Initiiert wird die Lange Tafel von Isabella Mamatis. Mehr Informationen über die Lange Tafel e.V. und die Arbeit der vergangenen Jahre finden Sie auf der Interseite www.lange-tafel.com.

 

Stefanie Pfau