Am 20.01.2014 gab eine Vertreterin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Quartiersrat offiziell bekannt, dass das QM-Gebiet Reuterplatz bis zum Ende 2016 verstetigt werden wird. "Verstetigung" bedeutet nicht die Überführung des Quartiersmanagements in eine stetige, also dauerhafte, Einrichtung, sondern vielmehr den schrittweisen Rückzug aus dem Quartier.
Städtebauförderprogramme wie "Soziale Stadt" sind grundsätzlich zeitlich begrenzte Instrumente für besonders benachteiligte oder strukturschwache Gebiete. Von Zeit zu Zeit wird überprüft, ob die Fördervoraussetzungen noch erfüllt werden. Im Reuterkiez fand die Überprüfung auf der Basis des Sozialen Monitorings und einer von SenStadtUm beauftragten Studie des Difu statt. Überprüft wurden alle QM-Gebiete in Berlin, die es schon länger als zehn Jahre gibt. Aufgrund dieser Datenerhebungen wurde entschieden, dass das QM-Verfahren in vier Berliner QM-Gebieten beendet werden soll: im Wrangelkiez ab 2014; im Sparrplatz, Reuterplatz und Tiergarten-Süd ab 2015.
Ein Argument war auch, dass es Berliner Kieze gibt, die eine Unterstützung durch das Programm Soziale Stadt inzwischen noch notwendiger haben, als der Reuterkiez. So hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Herbst 2015 vier neue und die Erweiterung von zwei bestehenden QM-Gebieten festgelegt.
Das Quartiersbüro in der Hobrechtstraße 59 wird bis Ende 2016 weitergeführt werden und das Quartiersmanagementteam wird den Verstetigungsprozess begleiten. Aktuelle Projekte werden fortgesetzt und spätestens Ende 2016 abgeschlossen. Ab Januar 2016 stehen aber aus "Soziale Stadt" keine neuen Fördermittel für Projekte mehr zur Verfügung. Deshalb wird das QM-Team zum einen über alternative Fördermittel informieren und zum anderen Qualifizierung im Bereich Fundraising für Initiativen anbieten.
Für den Prozess der Verstetigung hat das Gebiet zwei Jahre Zeit: 2015 und 2016. In diesem Zeitraum sind alle Einrichtungen, Vereine, Initiativen und interessierten Bewohner_innen aber auch Politik und Verwaltung eingeladen, den Prozess aktiv mit zu gestalten. Im Frühjahr 2015 hat das QM-Team einen Aktionsplan vorgelegt und auf der zweiten Gebietskonferenz öffentlich präsentiert. In diesem wurden die wichtigsten Arbeitsfelder und Aufgaben für die Verstetigungsphase festgehalten.
Vor allem die wichtigsten bestehenden Kooperationsstrukturen, Gremien und Netzwerke sollen dauerhaft gesichert werden, damit lokale Akteure über die Zeit des Quartiersmanagements hinaus dem Quartier erhalten bleiben.
Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem Aufbau einer Anlaufstelle im Quartier als einem Ort, an dem Netzwerke, Bewohner_innen und Initiativen unterstützt werden. Weitere Themen sind die Kommunikation im Quartier, ein lokales Budget, Ansprechpartner im Bezirks und ob es eine Kiezvertretung braucht, wer Interesse hätte an einer solchen mitzumachen und wie diese organisiert werden könnte.
Das Team von UrbanPlus unterstützt über das Projekt "Verstetigung aktiv gestalten" den gesamten Prozess.