Stolpersteine in der Weichselstraße
Zur Erinnerung an das jüdische Ehepaar Erna und Dagobert Schlesinger
- Einweihung der Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus der Schlesingers in der Weichselstraße. Foto: QM Reuterplatz
Weichselstraße 52: Hier lebte und arbeitete der jüdische Arzt Dr. med. Dagobert Schlesinger gemeinsam mit seiner Frau Erna. Der praktische Arzt und Facharzt für Lungenkrankheiten musste nach dem Novemberpogrom 1938 seine Praxis an einen Kollegen mit NSDAP-Parteibuch abgeben. Schon seit dem 30. September wurde per Gesetz allen jüdischen Ärzten die Zulassung entzogen, sie durften sich noch „Krankenbehandler“ nennen und ausschließlich jüdische Patienten behandeln. Am 20. Juli 1941 beging Dagobert Schlesinger Selbstmord.
Seine Erna Schlesinger war staatlich geprüfte Heilmasseurin. Sie wurde am 12. Januar 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Seit Mitte letzter Woche erinnern nun zwei Stolpersteine an das Ehepaar: Ein Stolperstein wurde von Robert Depuis und seiner Lebensgefährtin Heidrun Woznikowski gestiftet. Das Paar lebt in der ehemaligen Wohnung der Schlesingers in der Weichselstraße und hat ausführliche Recherchen durchgeführt. Erica Fischer, Autorin des Buches „Aimee und Jaguar“, stiftete den zweiten Stolperstein.