„Weil ich ein Mädchen bin …“
Kerzenlicht und ein Lichtervorhang im Fenster unter der Decke tauchen das "Wohnzimmer" in gemütliches Licht, Duftlampen verströmen einen angenehmen Geruch und auf den Sofas sitzen mehrere Mädchen und quatschen in entspannter Atmosphäre. Jungs und Schule sind die Themen, die sie am meisten beschäftigen. Ab und an verwandeln sich die Räume in einen Wellness-Tempel – dann wird manikürt und massiert, Gesichtsmasken werden hergestellt und ausprobiert und neue Frisuren kreiert.
Zwei Pädagoginnen arbeiten in der Einrichtung. Brauchen die Mädchen Hilfe und Beratung stehen sie ihnen zur Seite, beispielsweise bei Bewerbungen für eine Praktikumstelle oder einen Ausbildungsplatz, aber auch bei schulischen und häuslichen Schwierigkeiten finden die Mädchen dort Hilfe.
Der Mädchenstadtteilladen ReachIna ist eine Einrichtung von Outreach – Mobile Jugendarbeit in Berlin und befindet sich in der Nansenstraße 35, 12047 Berlin. Die Öffnungszeiten sind: Dienstags, Mittwochs und Freitags von 15 bis 20 Uhr. Montags und Donnerstags wird in den Räumen eine Radiosendung produziert. Wer daran Interesse hat, kann sich ebenfalls jederzeit im ReachIna unter der Telefonnummer 629 89 875 melden.
Und wer jetzt Lust bekommen hat, vorbeizuschauen: Neue Mädchen sind jederzeit willkommen!
An anderen Tagen wiederum dröhnt laute HipHop-Musik durch den Laden und die Mädchen tanzen, was das Zeug hält. Und zur Stärkung wird anschließend – oder zwischendurch – gekocht. Von Spaghetti mit Tomatensauce und Pizza bis zur Chinapfanne oder Garnelen mit Reis reicht die Palette der Gerichte.
Für viele Besucherinnen ist der Mädchenstadtteilladen mittlerweile ein zweites Zuhause. Sie haben ihre Ideen bei der Gestaltung der Räume miteingebracht. Letztes Jahr haben sie Flur, Küche und Bad renoviert: Frische Farben an die Wände und an die Decken und neuen PVC-Fußboden verlegt. Dieses Jahr stehen das Wohnzimmer, der Chillout-Raum und der Computerraum zur Verschönerung an.
Wenn nicht gerade mit Latzhose und Schlapper-T-Shirt mit Farb- und Lackrollen herumhantiert wird, dann verbringen die Mädchen ihre Zeit mit Gesprächen, machen Hausaufgaben oder sitzen am PC. Ein bis zweimal im Monat stehen Aktivitäten außerhalb der Räume in der Nansenstraße an: Billiardspielen, Bowling, Minigolf, Picknicken oder Ausflüge zu anderen Mädcheneinrichtung in und außerhalb Berlins.
Was wann ansteht, das entscheiden die Mädchen auf einer Vollversammlung, die alle zwei Wochen stattfindet, selbst. Hier wird auch über Sonderaktionen wie Übernachtungen oder anstehende Ferienreisen gesprochen.