Am Rande des Kiezes liegt die Lohmühlenbrücke
Die im Jahre 1920 fertiggestellte und mit Ornamenten geschmückte Bogenbrücke verbindet das Maybachufer in Neukölln mit der namensgleichen Lohmühlenstraße in Treptow. Ganze drei Berliner Bezirke - Neukölln, Kreuzberg und Treptow - grenzen an die dort zusammentreffenden Kanäle. Der Ursprung des Brücken-Namens geht auf die sogenannten "Lohmühlen" zurück, welche um 1750 an den Ufern des Floß- und Schafgrabens entstanden waren. In diesen Mühlen wurde Eichen- und Fichtenrinde (bezeichnet als "Lohe") zu Borkenmehl verarbeitet, welches als Zusatzstoff für die Lederverarbeitung diente. Ganze drei Lohmühlen befanden sich im Jahr 1803 auf der sogenannten Lohmühlen-Insel, die nahe der heutigen Brücke lag.
Im geteilten Berlin war die Lohmühlenbrücke für die Bewohner West-Berlins zwar betretbar, jedoch nur bis zum Mauerverlauf, welcher im Ostsektor direkt am anderen Ende der Brücke entlang verlief. Im Jahr 1984 war diese römisch anmutende Brücke von Seiten der DDR-Regierung auch Gegenstand eines möglichen Gebietsaustausches. Somit war bis zum Mauerfall der Übergang über den Zusammenfluss vom Neuköllner Schifffahrtskanal und dem Landwehrkanal blockiert.
Diese historisch "besetzte" Brücke ist auch einer der Schauplätze im wunderschönen Film von Wim Wenders "Der Himmel über Berlin". Spielt doch eine Szene genau dort entlang der Mauer, wo man die Lohmühlenbrücke im Hintergrund sieht!